Werner Reiterer – waiting for nihilism
Courtesy: Galerie Ursula Krinzinger, Wien
Waiting for Nihilism, 2017
Installation
Technisches Equipment, Holz, Lack
27 x 450 x 650 cm
Technische Assistenz: Thomas Sandri
Tontechnik: Christoph Amann
Auftragsarbeiten: OÖ Kulturquartier
Textauszug aus
http://www.sinnesrausch.at
Ein riesiges Podest für … Nichts? Bei allem angebrachten Skeptizismus sind hier doch definitiv Schritte zu hören. Waiting for Nihilism erscheint durchaus als Aufforderung von Werner Reiterer nicht andachtsvoll zu verharren, sondern die leere Bühne zu nutzen und selbst in die Rolle des Performers zu schlüpfen und Teil der Installation zu werden. Wäre da nicht auch noch der überdimensionale Heiligenschein, der eine metaphysische Auseinandersetzung über sein Wesen als Symbol für das Göttliche, den Kreislauf des Lebens oder doch einfach als überdimensionaler Leuchtkörper anregt.
Die philosophische Richtung des Nihilismus gibt dem Individuum den Vorrang, fordert auf, seinen Trieben und Neigungen zu folgen, oder die gegebene Wirklichkeit, die Existenz einer Wahrheit und Gott als treibende Kraft dahinter anzuzweifeln. Kulturphilosophische Fragestellungen sind eine Konstante in Werner Reiterers skulpturalem Werk. Entgegen sperriger Kunstrezeption reicht er uns humorvoll die Hand, um in seine vielschichtigen Werke einzusteigen und über die erste Interaktion hinaus auf tieferen Erkenntnisgewinn zu stoßen.